Was ist “TRANSALP”?

Es ist eine Abkürzung für transalpin und bedeutet “über die Alpen”. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten über die Alpen zu kommen. Mit dem Auto, mit dem Rad oder zu Fuß.
Zu Fuß gibt es viele Touren, die über die Alpen führen. Die bekanntesten sind wohl der Abschnitt des E5 von Oberstdorf nach Meran oder der sog. “Traumpfad” von München nach Venedig.

Die Alpenüberquerung von Salzburg nach Triest umfasst je nach Variation 28 Etappen, also in 28 Tagen einmal über die Alpen. Zum Vergleich schafft man den Weg von Oberstdorf nach Meran in ca. 8 Tagen und von München nach Venedig sind es rund 30 Tage. Natürlich unter optimalen Bedingungen, ohne Pausen – ob nun physisch-, psychisch- oder wetterbedingt.

Welche Voraussetzungen braucht man?

Eine sehr gute Frage, aber auch eine Frage, die jeder nur für sich selbst beantworten kann. Ich versuche einige Denkanstöße zu geben.

Optimalerweise bringt man körperliche Fitness und Bergerfahrung mit. Es gibt allerdings keine absolute Messlatte für ein solches Unterfangen. Das Beste ist, man tastet sich ran. Man sollte sich selbst auf Touren beobachten und kennen lernen.
Wenn Ihr nach 1500 Höhenmetern auf dem Gipfel steht, wie fühlt Ihr euch? Braucht Ihr ein Sauerstoffzelt oder habt ihr nach 4 Stunden “Dauerlauf” den Berg hoch das Gefühl, das kann noch nicht alles gewesen sein, da geht noch viel mehr? War das eine Tagestour mit leichtem Gepäck oder der dritte Tag bei einer Mehrtagestour mit vollem Marschgepäck? Das macht auch nochmal einen großen Unterschied. Diese Erfahrungen setzt man ins Verhältnis zu den geplanten Etappen.

Es ist aus meiner Sicht unerlässlich, Bergerfahrung zu haben. Dabei lernt man nicht nur sich selbst und seine Grenzen kennen, sondern man trainiert auch seine Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Vor allem mit vollem Marschgepäck hilft einem diese bei vermeintlich einfachen Stellen.

von Garmisch-Partenkirchen nach Meran – Grenzübertritt von D nach AT

Neben der Bergerfahrung sollte man auch Erfahrung mit der eigenen Ausrüstung haben. Eine so lange Tour ist keine Plattform für Experimente. Das eingesetzte Material muss sich bewährt haben und wortwörtlich eingelaufen sein. Klar, wir sind jetzt nicht auf einer Expedition in der Antarktis. Die “Zivilisation” und der nächste Einkaufsladen sind maximal einen Fußmarsch entfernt, aber sind wir doch mal ehrlich: Während der Tour einen Tag für Shoppen opfern zu müssen, weil man sich die Füße in den neuen Schuhen wund gelaufen hat, oder gar ganz abbrechen zu müssen, das ist alles andere als zufriedenstellend.

28 Tage auf Tour kann man nicht wirklich “üben”. Die Meisten von uns können schlecht sagen: “Ok, diesen Monat lauf ich 3 Tage, nächsten Monat eine Woche und den darauffolgenden Monat 2 Wochen und dann mach ich mich mal an die 4 Wochen.” Aber man sollte auf jeden Fall mal längere Mehrtagestouren gemacht haben, die vom Anspruch her der geplanten Alpenüberquerung entsprechen. Da lernt man dann auch gleich das Leben auf den Hütten kennen und weiß, ob einem das taugt.

Zusammenfassend kann man sagen, es benötigt Erfahrung in Körper, Berge und Ausrüstung um auf Tour zu gehen. Dabei ist es letztendlich egal, ob für einen Tag oder für 28 Tage. Die Berge sind kein Spielplatz. Sie können dir in einem Moment den schönsten Augenblick deines Lebens schenken, aber im nächsten Moment die schlimmsten Qualen. Je besser man vorbereitet ist, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit für letzteres.

Warum zu Fuß über die Alpen?

Ich würde es so beschreiben: Es hat einfach einen gewissen Reiz.
Den Reiz etwas Neues auszuprobieren. Die eigenen Grenzen auszuloten und zu erweitern. Neue Ecken kennen zu lernen.
Es hat etwas ungemein Meditatives, wenn man über eine so lange Zeit auf Tour ist. Man lebt tagtäglich nur noch für den Berg, für die Etappe. für den Weg. Man vergisst irgendwann, wie viele Tage man bereits unterwegs ist oder wie viele es noch sind.

damit ist waren die Alpen überquert: Der Vernagt-Stausee

Ich habe vor einigen Jahren bereits eine Alpenüberquerung von Garmisch-Partenkirchen nach Meran gemacht. Es ist eine großartige Erfahrung und hat viel Spaß gemacht. Wer gerne und viel in den Bergen unterwegs ist, dem kann ich diese Erfahrung nur empfehlen.

Auf der folgenden Seite stelle ich Euch die Alpenüberquerung von Salzburg nach Triest vor.